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Donnerstag, 7. Februar 2013

Ein paar Gedanken


"Die Erde ist schlecht. Wir brauchen nicht um sie zu trauern."
Justine, aus  dem Film "Melancholia", Regie: Lars von Trier, 2011



Zerplatzte Träume, Aquarell
Was sind die Menschen für Wesen? Was ist gut, was ist schlecht? Was ist nicht schon darüber gegrübelt worden in Philosophie, Kunst und Literatur. Was sind die Maßstäbe für gutes oder schlechtes Handeln? Ich finde, die Antwort ist klar. Wer diejenigen Mitgeschöpfe ohne Not schlecht behandelt, die ihm wehrlos ausgeliefert oder in irgendeiner Weise unterlegen sind, handelt böse. Ohne Wenn und Aber. Anders herum gesagt: Das Gute in einem Menschen kann sich nur und einzig so beweisen, dass es sich gütig verhält gegenüber den Wesen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht angemessen zur Wehr setzen können.

Das wären in erster Linie die Tiere auf diesem Planeten: Wäre Tieren die Gnade zuteil, ihr unerträgliches Dasein durch Selbstmord beenden zu können, hätten sich bereits die frühesten Kulturen darüber klar werden müssen: Entweder wir halten und töten die Tiere, von denen wir abhängig sind, so anständig wie nur möglich – oder wir gehen als Spezies in kürzester Zeit selber 'drauf. Die Art und Weise, wie Tiere, Alte und Kranke behandelt werden, muss als Gradmesser einer Zivilisation betrachtet werden.
In zweiter Linie sind es die Kinder und in den patriarchalen Kulturen die Frauen. Was müssen wir sehen, wenn wir uns umschauen, wenn wir zurückblicken? Unsagbares Unrecht, unfassbares Leid. Keine Sinfonie, kein Gedicht, keine Kathedrale, keine einzige sogenannte menschliche Errungenschaft kann dieses Leid auch nur entfernt aufwiegen oder erträglich machen. Seit Anbeginn der Menschheit wurde und wird immer noch tagtäglich millionenfach gemordet und gequält, es werden Körper und Seelen zerstört. Und diese Tatsache verdrängen wir Tag und Nacht, vierundzwanzig Stunden lang, auch im Schlaf. Täten wir es nicht, wir würden überhaupt keinen Schlaf mehr finden. Und offenbar kann diese Welt nur so funktionieren.

Wenn man diese Einsicht erst einmal hat sacken lassen, kann das Fazit nur lauten: Der Mensch ist eine Pest, die diesen Erdball befallen hat. Jedes Jahr, um das sich die Selbstvernichtung dieser Spezies hinauszögert, ist ein Jahr zuviel.

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